Schöne Herbstzeiten
Veröffentlich am: 04.11.2018 | Rubrik: Segelflug
Am Samstagmorgen lag Zierenberg unter einem dichten Nebelfeld. Zwischen den Häusern zog der weiße Dunst in dichten Schwaden durch und färbte die Welt in ein einheitliches Grau. Die Zierenberger Kuppe verschwand unter einer tiefen Wolkenbasis.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Der Sommer hat seine besten Tage hinter sich. Und während die letzten noch mit Flip-Flops und kurzen Hosen gegen das Unvermeidliche rebellieren, haben die Meteorologen den Startschuss für den Herbst bereits gegeben.
Im Fliegerlager saßen Flugschüler, Lizenzinhaber, Windenfahrer, Flugleiter und Fluglehrer zusammen. Tobias warf einen Blick aus dem Fenster und entschied, dass wir noch etwas warten, bis die Kuppe zu sehen ist.
Eine Weile später, schaffte es die Sonne, die Wolkendecke aufzureißen. Wir zogen unsere Jacken an, schnürten unsere Rucksäcke, brachten sie in den Tower und gingen zur Halle. Die Dunstfladen waren weg und wir bauten uns auf Nord-West auf.
Im Herbst ist die Sonne uns näher, als im Sommer. Trotz alledem, ist es im Winter kälter, weil die Sonne im Winter nicht senkrecht am Himmel steht, sondern flach am Horizont. Das bedeutet auch, auch wenn die Sonne sehr nah ist, kann sie die Erdoberfläche nicht erwärmen, weil sie nicht direkt senkrecht mit 90° auf die Oberfläche scheint. Das heißt aber nicht, dass es keinen Aufwind im Herbst oder Winter gibt. An unseren Bergflanken bildet sich ein sogenanntes Hangaufwindband, in dem man stundenlang fliegen kann.
Im Wochenende gab es jede Menge Wellenflüge.
Wir hatten unsere Flugzeuge gecheckt, Eva, unsere neue Flugschülerin, machte den ersten Flug mit unserem Fluglehrer Tobias. Starten, ein paar Kreise und schon war die Höhe abgebaut und Eva konnte landen. Es folgten weitere Schulungsflüge. Thorge bekam einen Überprüfungsflug, weil er an der Startstelle schon lange nicht mehr geflogen war. Er startete mit Tobias und flog anschließend allein.
Der Himmel war stahlblau, die Sonne schien und wir konnten unsere Jacken ausziehen. Es wurde wärmer. Hendrik startete und merkte gleich, dass es etwas Thermik gab. Er erzählte uns wo es blubberte.
Zwischendurch holte für uns Conny das Essen bei Thomas ab. Wir stärkten uns kurz und flogen weiter. Die Sonne senkte sich so langsam am westlichen Horizont. Das Licht über dem Dörnberg war dunkelgelb bis tieforange. Die Schatten wurden länger und wir packten ein. Wir werteten unsere Flugdaten im Fliegerlager aus, trugen sie in unserem Flugbuch ein. Es war ein schöner Flugtag.